Neunmal Gold: Alina Baievych mit historischem DJM-Ergebnis

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Es war eine historische Leistung, die Alina Baievych (TB 1888 Erlangen/Jahrgang 2009) in dieser Woche bei den Deutsche Jahrgangsmeisterschaften Schwimmen (DJM) in Becken der Berliner Schwimm- und Sprunghalle im Europapark (SSE) ins Becken zauberte. Neunmal Gold – so viele Titel bei einer Veranstaltung holte im weiblichen Bereich bei einer DJM bislang einzig Theresa Michalak im Jahr 2006.

Bereits im vergangenen Jahr hatte Baievych achtmal gewonnen, dieses Mal hatte sie sich mitten in der Vorbereitung auf die EM der Junior*innen in Belgrad (SRB/04. – 09. Juli) und das European Youth Olympic Festival in Maribor (SLO/23. – 29. Juli) eigentlich „nur“ sieben Titel vorgenommen, wie sie vor zwei Tagen verriet – stattdessen konnte sie ihre Leistung aus 2022 sogar noch einmal übertrumpfen. Am Schlusstag der Nachwuchstitelkämpfe war sie noch dreimal erfolgreich – sie gewann erst über 1500m Freistil in 17:02,42 Minuten, danach über 100m Schmetterling in 1:01,39 und schließlich auch noch das Rennen über 100m Rücken in 1:05,00. „Ich bin überglücklich, ich hätte nicht damit gerechnet und bin mega zufrieden. Dass ich die Bestmarke von Theresa Michalak eingestellt habe, bedeutet mir extrem viel“, so das Toptalent. Großen Anteil am Erfolg hat auch ihr Trainer in Erlangen, Roland Böller. „So wie es aussieht, macht er alles richtig“, meinte Baievych.

Die meisten Titel bei den Jungen – sechsmal Gold – holte in diesem Jahr Leo Leverkus (SGR Karlsruhe/Jahrgang 2008). Auch er konnte damit seine Ausbeute aus dem vergangenen Jahr noch einmal um einen Titel übertreffen. „Es ist cool, noch eine Goldmedaille mehr zu holen als im Vorjahr“, sagte er. Und mit Blick auf das EYOF, wo er bald das erste Mal für Deutschland international an den Start gehen wird: „Ich hoffe dort auf neue Bestzeiten, vielleicht sogar eine Top-Platzierung, auch wenn die Konkurrenz groß ist.“ Ihren jeweils fünften Erfolg feierte am Samstag auch Linda Roth (SV Cannstatt/2008), Sarah Pliska (SG Essen/2010) gewann ihr viertes Gold.

Lokalmatadorin Klara Sophie Beierling (SG Berliner Wasserratten/207) stand am Schlusstag in gleich drei Finals und durfte sich über zwei Siege (50m Freistil, 100m Schmetterling) und einmal Silber (100m Rücken) freuen – auch für sie waren es die Goldmedaillen vier und fünf. Auf der Rückenstrecke war Noelle Benkler (SV Nikar Heidelberg) zu stark, die in 1:02,72 zu einer neuen Bestzeit flog und eine weitere JEM-Norm erzielte. Es war ihr vierter DJM-Titel in diesem Jahr. „Das war zwei Sekunden schneller als meine alte Bestzeit, das hatte ich nach all den Rennen hier gar nicht mehr erwartet. Es fühlt sich an wie ein Traum“, jubelte sie. Mit exakt derselben Zeit wie Benkler blieb im ein Jahr älteren Jahrgang 2006 auch Lise Seidel(SC Chemnitz von 1892) unter der JEM-Norm.

Mit ihrem Sieg über 1500m Freistil in 16:33,95 machte Marian Plöger (VfL Sindelfingen) das Triple auf den langen Freistilstrecken von 400m bis 1500m perfekt. „Das war wieder Bestzeit, ich freue mich sehr“, sagte sie. „Ich hatte gehofft, dass es so gut laufen würde, aber das hat mich doch überrascht.“ Schnellste Sprinterinnen über 50m Freistil wurden Julianna Dora Bocska (2006) in 25,64 und nur eine Hundertstel dahinter die Juniorinnen-Europameisterin der Vorjahres Nina Sandrine Jazy (2005/beide SG Essen). „Das sind gute Voraussetzungen für schnelle Staffel bei der JEM“, meinten beide.

Auch dank ihrer Leistungen sicherte sich die SG Essen erstmals den Sieg in der „Team Challenge powered by Aquafeel“. Mit 660 Punkten behaupteten sich die Westdeutschen am Ende vor Titelverteidiger SC Magdeburg(527), auf den weiteren Plätzen folgten die SSG Leipzig (394), der SV Cannstatt (319) und der SC Chemnitz von 1892 (305). Bei der Team-Challenge sammelte in dieser Woche jede*r Finalteilnehmer*in automatisch Punkte für ihren oder seinen Verein. Mit Unterstützung von Aquafeel als Technical Partner des Deutschen Schwimm-Verbandes e.V. (DSV) und exklusivem Ausstatter für Oberbekleidung der DSV-Teams wurden die erfolgreichsten Teams der DJM am Ende mit Prämien* im Gesamtwert von 5.900 Euro belohnt.

Nachwuchs-Bundestrainer Hannes Vitense zog zum Abschluss der Titelkämpfe ein positives Fazit. „Das war eine hervorragende Meisterschaft, sehr rund. Die DJM sind immer ein Highlight, zumal die Meldungen wieder auf dem Niveau von vor Corona lagen“, sagte er. „Man kann absolut zufrieden sein. Wenn die jungen Talente den Sprung vom EYOF zur JEM sofort schaffen, ist das nicht selbstverständlich, zeugt aber von einer guten Arbeit der Aktiven und ihrer Trainer*innen.“

 

>> Zu allen Ergebnissen der DJM in Berlin

 

Alle DJM-Sieger*innen des fünften Tages:

1500m Freistil weiblich:

2010: Marina Maja Krietenbrink (SG Essen) 17:47,88

2009: Alina Baievych (TB 1888 Erlangen) 17:02,42

2008: Annika Dewdney (TB 1888 Erlangen) 17:27,32

2007: Julia Ackermann (SC Chemnitz von 1892) 16:44,09

2006: Marian Plöger (VfL Sindelfingen) 16:33,95

2005: Lara Braun (SC Magdeburg) 17:14,50

 

100m Schmetterling weiblich:

2010: Antonia Schaal (Berliner TSC) 1:03,79

2009: Alina Baievych (TB 1888 Erlangen) 1:01,39

2008: Linda Roth (SV Cannstatt) 1:01,26

2007: Klara Sophie Beierling (SG Berliner Wasserratten) 1:02,01

2006: Anna Maria Börstler (SC Magdeburg) 1:02,16

2005: Paula Fuchs (SV Schwäbisch Gmünd) 1:01,80

 

100m Schmetterling männlich:

2010: Elias Himmelsbach (SV Automation) 1:02,74

2009: Brian Schneidt (SG Mittelfranken) 58,90

2008: Leo Leverkus (SGR Karlsruhe) 57,16

2007: Alexander Eichler (SC Wiesbaden 1911) 55,27

2006: Franz Ahnert (Erfurter SSC) 54,88

2005: Philipp Peschke (SG Essen) 55,07

 

50m Freistil weiblich:

2010: Maja Häbich (SV Cannstatt) 27,21

2009: Nana Boateng Sekyere (Hamburger SC) 26,66

2008: Linda Roth (SV Cannstatt) 26,45

2007: Klara Sophie Beierling (SG Berliner Wasserratten) 25,77

2006: Julianna Dora Bocska (SG Essen) 25,64

2005: Nina Sandrina Jazy (SG Essen) 25,65

 

50m Freistil männlich:

2010: Nils Woddow (SG Ruhr) 25,75

2009: Larus Thiel (SG Bayer) 24,15

2008: Felix Brandner (SG Mittelfranken) 23,82

2007: Limaris Dix (SSG Leipzig) 23,59

2006: Vincent Passek (Berliner TSC) 23,42

2005: Martin Wrede (W98 Hannover) 23,17

 

100m Rücken weiblich:

2010: Nika Benkler (SC Regensburg) 1:07,56

2009: Alina Baievych (TB 1888 Erlangen) 1:05,00

2008: Nerea Gutierrez (Deutscher Schwimm-Verband) 1:04,21

2007: Noelle Benkler (SV Nikar Heidelberg) 1:02,72

2006: Lise Seidel (SC Chemnitz von 1892) 1:02,72

2005: Paula Fuchs (SV Schwäbisch Gmünd) 1:04,31

 

100m Rücken männlich:

2010: Anass Lahrach (SV Cannstatt) 1:02,00

2009: Vladyslav Mukhin (SG Schwimmen Münster) 1:00,66

2008: David Cicero (SC Regensburg) 58,39

2007: Toby Godsell (SSF Bonn) 57,68

2006: Vincent Passek (Berliner TSC) 56,01

2005: Oskar Schildknecht (Erfurter SSC) 56,44

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