Starke Sprints von Linda Roth und Jannis Kube beim DJM-Auftakt

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Gleich zum Auftakt der Deutschen Jahrgangsmeisterschaften Schwimmen (DJM) in Berlin bekam das Publikum all das zu sehen, was den Schwimmsport so beliebt und unterhaltsam macht. Vor vollen Rängen in der Schwimm-und Sprunghalle im Europasportpark (SSE) gab es am Mittwoch viele spannende Rennen mit den landesweit besten Talenten aus den Jahrgängen 2006 bis 2011, dazu reihenweise Topzeiten und auch so manche Überraschung zu bewundern.

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Für die wertvollste Leistung des Tages sorgte dabei Linda Roth (SV Cannstatt) beim Sieg über 100m Freistil im Jahrgang 2008. Schon im Vorlauf hatte sie ihre Bestzeit auf 55,26 Sekunden gedrückt, im Finale ließ sie es mit 55,11 dann gleich noch einmal krachen. „Ich habe auf jeden Fall gehofft, dass ich vielleicht auf eine Bestzeit gehen kann, da ich das so auch im Training schwimme. Aber mich macht es auf jeden Fall superglücklich, dass ich jetzt nochmal schneller geschwommen bin als bei den Swim Open”, sagte Roth. Nach fünf DJM-Siegen im Vorjahr scheint diesmal bei zehn weiteren Starts eine noch größere Ausbeute möglich, hauptsächlich im Fokus liegen für Roth aber die Europameisterschaften der Junior*innen im Juli in Vilnius (LTU). „Ich schwimme sicherlich auch sehr oft in Litauen. Auf jeden Fall versuche ich da schon, mich mit denen zu messen und auf jeden Fall in die Finals zu kommen, oder vielleicht sogar die ein oder andere Medaille mit nach Hause zu nehmen.“ Mit solchen Zeiten ist das zumindest nicht unrealistisch.

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Mit neun Goldmedaillen und einmal Silber war Alina Baievych (TB 1888 Erlangen) im Vorjahr zur erfolgreichsten Teilnehmerin aller Zeiten (bei einer einzelnen DJM-Veranstaltung) aufgestiegen, über 200m Schmetterling startete die bald 15-Jährige nun erwartungsgemäß wieder mit einem Sieg im Jahrgang 2009. Vor nicht einmal einem Monat war sie bereits Titelträgerin in der offenen Klasse in dieser Disziplin geworden und hatte dabei sogar Angelina Köhler bezwungen. „Jetzt schwamm keine Weltmeisterin neben mir, deswegen war es für mich ein bisschen einfacher“ sagte Baievych, die wie die meisten Aktiven aus dem JEM-Kader direkt aus einem Höhentrainingslager nach Berlin gekommen war. Weil die Schulter aktuell aber etwas zwickt, wird das weitere DJM-Programm diesmal kurzfristig auf insgesamt nur drei Starts in ihrer Hauptschwimmart reduziert. „Ich muss mich ein bisschen schonen, will mich aber trotzdem gut auf die JEM vorbereiten. Da liegt der Fokus auf jeden Fall auf Schmetterling“, sagte Baievych.

Kube mit Jahrgangsrekord und Doppelsieg

Es wird spannend werden zu sehen, wer sich stattdessen mit starken Zeiten oder auch Siegesserien ins Rampenlicht schieben kann. Ein Kandidat dafür ist Johannes Liebmann, der im Jahrgang 2007 zum Auftakt über 1500m Freistil und 200m Schmetterling triumphierte. Letztes Jahr war er noch für Elmshorn gestartet, dann aufgrund von Trainer*innenmangel aber zum SC Magdeburg gewechselt: „Ich stand vor der Entscheidung, ob es weitergehen soll oder ob es zu Ende ist. Dann habe ich die Probewoche in Magdeburg gemacht und es hat mir sehr gut gefallen. Der Wechsel hat sich ausgezahlt“, sagte Liebmann, der in Berlin noch dreimal und im Juli dann ebenfalls bei der JEM in Vilnius starten wird.

Doppelt erfolgreich war am ersten DJM-Tag sonst nur noch Jannis Kube (Wasserfreunde Spandau 04) im DJM-Premierenjahrgang 2011. Dem Gold über 200m Schmetterling ließ er über 100m Freistil mit 54,23 Sekunden sogar einen neuen Jahrgangsrekord folgen. In diesem Jahr hatte Kube schon vier Rekorde auf den Rückendistanzen aufgestellt, insgesamt hat der Berliner für acht DJM-Rennen gemeldet. „Das beflügelt einen jetzt und das hilft dann auch schon für die nächsten Starts“, meinte Kube. Auch eine mögliche Belohnung steht schon fest: „Wir feiern den Altersklassenrekord oft am Ende des Wettkampfes mit einem Steak.“

Leo Leverkus (SGR Karlsruhe/Jahrgang 2008), im Vorjahr mit sechs Siegen erfolgreichster männlicher DJM-Teilnehmer, hatte in der JEM-Vorbereitung zuletzt mit gesundheitlichen Rückschlägen zu kämpfen und konnte auch deshalb seine Siege über 200m Schmetterling und 1500m Freistil diesmal nicht wiederholen. Als Zweiter über 200m Schmetterling lieferte er dennoch eines der unterhaltsamsten Rennen des Tages ab. Fünf Hundertstel fehlten am Ende zum siegreichen Roland Bordas (SC Magdeburg), dessen Bruder Rudolf kurz dahinter Bronze gewann. „Ich bin mir ganz sicher, dass unsere Eltern sehr stolz sind, dass wir zwei Brüder auf dem Podest sind“, meinte Roland Bordas.

In der „Team Challenge powered by Aquafeel“ führt nach dem ersten Tag auch dank der Bordas-Brüder und Liebmanns Doppelsieg der SC Magdeburg (106) vor der SSG Leipzig (102) und den Wasserfreunden Spandau 04 (68), Vorjahressieger SG Essen liegt mit 62 Punkten hinter der SSG Saar Max Ritter (65) auf Rang fünf. Bei der Team-Challenge sammelt jede*r Finalteilnehmer*in automatisch Punkte für ihren oder seinen Verein. Mit Unterstützung von Aquafeel als Technical Partner des Deutschen Schwimm-Verbandes e.V. (DSV) und exklusivem Ausstatter für Oberbekleidung der DSV-Teams werden die erfolgreichsten Teams der DJM am Ende mit Prämien im Gesamtwert von 5.900 Euro belohnt.

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Für den ersten Rekord der Veranstaltung hatte übrigens Jonas Schneider (2007/TV 1860 Immenstadt) gesorgt. Im Vorlauf über 100m Freistil verbesserte er in 53,54 Sekunden den Rekord im Para Schwimmen in der Startklasse AB. Mit Rang 13 in der Jahrgangswertung setzte der junge Mann, der aufgrund einer schweren Lungenerkrankung im Kleinkindalter mit einem stark reduzierten Lungenvolumen so schnell schwimmt, ein schönes Zeichen für die Inklusion. Alle großen Namen des Para Schwimmens um Elena Semechin und Taliso Engel sind übrigens nächste Woche bei den Internationalen Deutschen Meisterschaften (IDM) in der SSE aktiv, beim ultimativ letzten Qualifikationswettkampf für die Paralympcis in Paris (FRA) gehen dann über 600 Aktive aus über 50 Ländern an den Start.

 

Alle DJM-Sieger*innen des ersten Tages:

1500m Freistil männlich:

2011: Akram Ammar (Wasserfreunde Spandau 04) 18:01,07

2010: Christian Schubert (Dresdner SC 1898) 16:52,16

2009: Simon Brugger (SV Bayreuth) 16:16,06

2008: Ivan Korolev (TV Gut Heil Billstedt) 15:43,72

2007: Johannes Liebmann (SC Magdeburg) 15:29,08

2006: Jakob Werner (DSW 1912 Darmstadt) 16:09,73

200m Schmetterling weiblich:

2011: Anna Franziska Hunger (SSG Leipzig) 2:27,31

2010: Hannah Sabine Schmitt (SC Wiesbaden 1911) 2:16,62

2009: Alina Baievych (TB 1888 Erlangen) 2:13,42

2008: Lotte Schmidt-Seithe (SG Hamburg West) 2:18,32

2007: Leni von Bonin (Dresdner SC 1898) 2:14,88

2006: Seike Schlump (SC Magdeburg) 2:14,81

200m Schmetterling männlich:

2011: Jannis Kube (Wasserfreunde Spandau 04) 2:18,48

2010: Jacob Furqueron (Kaiserlauterer SK) 2:13,63

2009: Nils Nolte (Berliner TSC) 2:10,13

2008: Roland Bordas (SC Magdeburg) 2:06,14

2007: Johannes Liebmann (SC Magdeburg) 2:04,77

2006: Tobias Scholz (Potsdamer SV) 2:03,16

50m Brust weiblich:

2011: Hanna Maria Mertig (Hofheimer SC) 35,16

2010: Valeria Alexandra Nekrasov (1.FCN Schwimmen) 33,69

2009: Sophie Wendler (TSV 1909 Gersthofen) 32,88

2008: Hannah Schneider (Hofheimer SC) 31,99

2007: Lena Ludwig (SV Nikar Heidelberg) 31,99

2006: Lilly-Fay Wallbaum (Waspo 98 Hannover) 31,99

50m Brust männlich:

2011: Gibran Arroum (SG Hamburg West) 33,60

2010: Frederik Raschke (SG Frankfurt) 31,20

2009: Nikolas Friedrich Petzold (Potsdamer SV) 30,10

2008: Louis Hoffmann (SG Neukölln Berlin) 28,91

2007: Subäjr Biltaev (SV Cannstatt) 28,33

2006: Emilian Hollank (TSV Riedlingen) 28,23

100m Freistil weiblich:

2011: Anja Schaumburger (SSG Saar Max Ritter) 1:00,35

2010: Emma Antonia Schaal (Berliner TSC) 57,07

2009: Nana Hemaa Boateng Sekyere (Hamburger SC) 57,84

2008: Linda Roth (SV Cannstatt) 55,11

2007: Svenja Götting (SSG Reutlingen/Tübingen) 56,48

2006: Lise Seidel (SC Chemnitz von 1892) 55,84

100m Freistil männlich:

2011: Jannis Kube (Wasserfreunde Spandau 04) 54,23

2010: Nils Woddow (SG Ruhr) 54,75

2009: Larus Thiel (SG Bayer) 50,83

2008: Felix Brandner (TSV Altenfurt-Nürnberg) 51,57

2007: Daniel Olenberg (VfL Osnabrück) 51,26

2006: Michael Raje (SSG Saar Max Ritter) 50,29

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